Die Pfahlbauten des Valle di Ledro

Das Valle di Ledro war schon während der Bronzezeit besiedelt. Deutliche Spuren davon blieben im großen archäologischen Ausgrabungsbereich und im Pfahlbautenmuseum von Ledro erhalten.

Die Pfahlbauten von Ledro – in ganz Norditalien bekannt – legen Zeugnis über eine der bedeutendsten Pfahlbausiedlungen Europas ab. Deshalb wurde die Ausgrabungsstätte von Ledro 2012 von der UNESCO als Weltkulturerbe klassifiziert, und zwar mit anderen 110 prähistorischen Pfahlbausiedlungen im Alpenraum.

Die vor etwa 4.000 Jahren entstandene Siedlung ist heute zur Besichtigung freigegeben. Dies trifft auch auf die Museumsräume zu, in denen perfekt erhaltene Fundgegenstände und Utensilien aus der Bronzezeit aufbewahrt werden.

Die Pfahlbautensiedlung

Was sind Pfahlbauten? Es handelt sich aus Holz und Stroh gefertigte, auf dem Wasser erbaute Hütten, die durch einen entfernbaren Steg mit dem Festland verbunden waren: Auf diese Weise bestand die Möglichkeit, sich von der Außenwelt zu isolieren und sich vor eventuellen Angriffen durch wilde Tiere und Parasiten zu schützen.

Am Lago di Ledro wurden die nachgebauten Hütten thematisch gestaltet. Die zur Besichtigung freigegebenen Hütten sind die des Schamanen, des Handwerkers, des Dorfoberhaupts, des Bauern und all jenen, die in diesen prähistorischen Gemeinschaften eine wichtige Rolle spielten. Ferner gibt es in jeder Hütte einige Exponate aus der Bronzezeit, wie z. B. Pfeile, Bögen, Angelnetze, Pflüge und weitere, naturgetreu nachgebaute Utensilien.

Das Pfahlbautenmuseum von Ledro

An die Siedlung grenzt das Museum an. Es birgt eine reiche Sammlung von Exponaten, d. h. Funde, die während der Ausgrabungsarbeiten bei den Pfahlbauten zutage kamen. Sie sind nun in Schaukästen untergebracht und alle mit Beschreibungen über ihre Epoche sowie ihre Verwendung versehen. Zu den Exponaten zählen: Original-Utensilien, wie z. B. Steingut, Geschirr, Metallgegenstände für den täglichen Gebrauch, die Jagd, das Angeln und die Landwirtschaft. Der Besuch schenkt uns eine Reise in die Vergangenheit, um die Gewohnheiten unserer Vorfahren nachempfinden zu können. Das Museum befindet sich direkt am Seeufer im Molina di Ledro.

Das Museum und das prähistorische Leben – ein Erlebnis

Das Museum – heute eine Abteilung des MUSE/Museum für Wissenschaft in Trento – ist, was den didaktischen Bereich betrifft, äußerst aktiv. Während der Sommerzeit besteht die Möglichkeit, an Spielen, Werkstätten und Events teilzunehmen, die speziell Schulen und Kids gewidmet sind. Um nur einige der wichtigsten Initiativen zu nennen: “Palafittando”, “Living prehistory” und “Una notte in palafitta – eine Nacht in einem Pfahlbau”. Sie sollen die Besucher, auf vergnügliche Art und Weise, näher mit der Archäologie bekanntmachen.

Eine Kuriosität…

m Herbst 1929 wurde der Wasserspiegel des Ledro-Sees gesenkt, um den Bau des Wasserkraftwerks von Riva del Garda zu ermöglichen. Dabei kam eine Fläche mit über 10.000 Pfählen an Tageslicht. Die Pfahlbauten von Ledro, und das nach Tausenden von Jahren! Sie erweckten das Interesse der internationalen archäologischen Gemeinschaft.

Infos über Eintrittskarten, Öffnungszeiten und Programme auf der offiziellen Webseite des Museums: www.palafitteledro.it

Kultur

Sommer

Die Natur

Das Trentino

zur Liste